Moin, ich bin Lena. Ich unterstütze Björn bei seinem Blog, fahre aber selbst nicht Rad. Oder zumindest nicht genug. Und wenn, dann auch nicht mit Enthusiasmus, sondern weil‘s halt grad Not tut.
Damit ich dem Radfahren etwas abgewinnen kann, muss alles stimmen: Es darf nicht regnen (bin aus Zucker), die Strecke muss eben sein, Sommer wäre von Vorteil und die Vögel müssen zwitschern. Dann lass ich mich schon mal zu einem „Och joa“ hinreißen. Ansonsten gilt: My car is my castle. Viele Strecken bewältige ich aber auch schlicht und ergreifend zu Fuß.
Einmal in meinem Leben habe ich eine längere Radtour gemacht. 1997, da war ich 16. Eine Freundin hatte mich überredet, in den Sommerferien mit dem Rad an der Weser entlangzufahren, von Kassel bis nach Bremen. Wir stopften ein bisschen saubere Wäsche in die Fahrradtaschen und fuhren los. Alle zwei Tage mussten wir eine Telefonzelle suchen und unsere Eltern informieren, dass wir noch leben.
Anfangs hatte ich abends immer einen roten Kopf und kein Gefühl mehr im Po. Aber am Ende der zwei Wochen war ich bombenfit. Der Effekt verpuffte so schnell wieder wie Jan Ullrichs Ruhm durch seinen Tour-de-France-Sieg im selben Jahr.
Vielleicht müsste ich einfach in ein besseres Rad investieren. Ich hatte schon mal ganz okaye Modelle, aber die wurden mir immer geklaut. Mein jetziges Rad habe ich meinem Ex-Chef für 70 Euro abgekauft, es gehörte seiner Tochter. Das Fahrrad hat einen Gang, nie Luft in den Reifen, kein Licht, keine Klingel, hinten im Gepäckträger liegt vertrocknetes Blattlaub und irgendwie stoße ich ständig mit den Knien gegen meine Hände. Als ich damit zum ersten Mal zu Björn ins Büro geradelt bin, hat er sich totgelacht. Und dann sein Rad rausgeholt.
Warum ich bei diesem Blog mitmache? Um zu sehen, ob ich mich anstecken lasse. Mein Kopf weiß schon, dass es richtig und gut wäre, mehr zu radeln. Jetzt muss ich nur noch den Hintern hochkriegen.